Undead & Delicious






























Undead & Delicious is a vision of a post-apocalyptic landscape. A world after the world. 
Bodies are fragments, shreds of memory of immortal images of mortal icons. Deter/Müller/Martini roam the remains of popular culture as zombies and perform organic gestures with synthetic limbs, in between baroque hedonism and total agony. Working together with a musician, a stage designer and a lighting designer, they create the image of a place whose body, light, sound and materiality create an individual texture, timeline and logic from familiar remains of civilization.

Undead & Delicious ist die Vision einer post-apokalyptischen Landschaft. Einer Welt nach der Welt.
Körper sind Fragmente, Erinnerungsfetzen unsterblicher Bilder von sterblichen Ikonen. Als Zombies popkultureller Hinterlassenschaften bewegen sich Deter/Müller/Martini zwischen barockem Hedonismus und totaler Agonie, vollführen organische Gesten mit synthetischen Gliedern. Zusammen mit einem Musiker, einer Bühnenbildenerin und einem Lichtdesigner entwerfen die drei das Bild eines Ortes, dessen Körper, Licht, Sound und Materialität aus vertrauten Zivilisationsüberresten eine eigene Textur, Zeitlichkeit und Logik schafft.


Choreography/Performance: Dennis Deter, Anja Müller, Lea Martini
Music/Performance: Tian Rotteveel
Costume/Set: Theresia Knevel
Lightdesign: Jan Fedinger
Dramaturgy: Noha Ramadan
Production: Anna Wagner
Flyer/Photo: André Wunsdorf
co-produced by Hebbel am Ufer, in cooperation with Tanzfabrik Berlin, artblau Tanzwerkstatt Braunschweig, Stiftung Braunscheigischer Kulturbesitz, gefördert aus Mittel des Hauptstadtkulturfonds

Premiere
24. März 2011 HAU3, Berlin















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Fotos von Dieter Hartwig


Die Entstehung

Mit Undead&Delicious waren wir auf der Suche nach einer hermetischen Fiktion, einer Welt nach der Welt. Einem Ort, dessen Körper, Licht, Sound und  Materialität aus vertrauten Zivilisationsüberresten eine ganz eigene Textur und  Logik bildet.
Dafür wollten wir Gedanken und Fähigkeiten vieler Köpfe miteinander verweben.
So luden wir Tian Rotteveel (Performer/Musiker), Jan Fedinger (Lichtdesigner),  Theresia Knevel (Bühnen-und Kostümbildnerin) und Noha Ramadan (Dramaturgie/Performerin) ein, mit uns nach diesem Universum zu suchen.

Gemeinsam tauchten wir in dieser Zeit in einen Zustand des Noch-Nicht und Nicht-Mehr. In flexiblen Gruppierungen schufen wir uns eine postapokalyptische Zone, die gespickt ist mit den Erinnerungen eines noch nicht vergangenen Damals in den Händen von gegenwärtig Unwissenden. Sie ist angefüllt mit unsterblichen Bildern von sterblichen Ikonen aus glamouröser Pop- und populärer Zeitgeschichte.
Ausufernde Imaginationen eines grotesk hedonistischen Barockzeitalters wurden wichtiges Bezugsmaterial, seine Rausch- und Lebensgier in unmittelbarer Nähe zu Tod und  Vergänglichkeit. Ausserdem sahen wir sämtliche Zombie- und Weltuntergangsfilme der letzten 20 Jahre. Diese wurden durch die Ereignisse in Japan auf erschreckende Weise  als mögliche Szenarien in die gegenwärtige Realität geholt.

Undead&Delicious versteht sich als mögliche  Form einer durch viele Menschen gewachsene Welt,
deren Wucherungen auch andere Ausdrucksformen in anderen Sujets annehmen kann.



Inspiriert von der Pilzart  'Ophiocordyceps unilateralis' 


Die Pilzart Ophiocordyceps unilateralis kann nur wachsen, indem sie sich eines anderen Körpers bemächtigt. Bevorzugt befällt sie den Körper der Ameise Camponotus leonardi.
Nachdem diese infiziert ist und Sporen des Pilzes drei bis sechs Tage in sich getragen hat, verändert sich ihr Verhalten drastisch.
Sie entfernt sich von ihrer Kolonie und taumelt an einen höher gelegenen Ort, der dem in ihr wohnenden Pilz optimale Lebensbedingungen bietet. Das befallene Gehirn der Ameise manipuliert sie so, dass sie sich auf verschiedenen Oberflächen wie Blattunterseiten oder Rinden festbeißt und nicht mehr loslässt, bis sie stirbt.
Langsam beginnen nun aus Kopf und Genick des verendeten Tieres die Fruchtkörper des Pilzes zu wachsen. Sie bestehen aus einer schmalen, biegsamen, dunkel pigmentierten Keule. An ihren Seiten befindet sich die Fruchtschicht in Form von Platten, aus denen die neuen Sporen des Pilzes freigegeben werden und auf den Boden fallen.
Oft werden hohe Dichten an toten Ameisen in tropischen Wäldern beobachtet, teilweise infizieren sich ganze Kolonien und verenden.









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